Heute war die Schule nur schön. Ich hatte drei Stunden, das Wetter war angenehm, die Schüler ausnahmslos so nett, dass ich mich über niemanden richtig ärgern musste. Und das Temperaturempfinden hat mich mal wieder überrascht: Bei 20 Grad, leichtem Wind und Sonne fanden es die meisten Mädels aus der 10. "viel zu kalt" um draußen Sport zu machen. Die 8. hat mich aber schon morgens nach Kurzstunden gefragt: "is doch überwarm heute". In Englisch haben sie sich ganz gut benommen, sie hatten einen Text zu bearbeiten, den ich zum Kontrollieren mitgenommen habe (damit ich über das lange Pfingstwochenende auch beschäftigt bin). Die Schüler hoffen jetzt auf die letzten Tage alle, ihr Zensuren mindestens um 2 Werte zu verbessern, deswegen strengen sie sich gerade alle unglaublich an. Wie schön!
Der Lehrer
"Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt:
Gerecht soll er sein, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Erziehungsdefizite der Elternhäuser ausgleichen, Sucht-Prophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler und Schülerinnen gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige. Mit einem Wort:
Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nord-südlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Orten ankommen."
(Prof. Müller-Limmroht, "Züricher Weltwoche", 02.06.1988)
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