Der Lehrer



"Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt:

Gerecht soll er sein, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Erziehungsdefizite der Elternhäuser ausgleichen, Sucht-Prophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler und Schülerinnen gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige. Mit einem Wort:

Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nord-südlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Orten ankommen."


(Prof. Müller-Limmroht, "Züricher Weltwoche", 02.06.1988)




Mittwoch, 29. Juni 2011

Bye bye!

So, der letzte Tag vor den Sommerferien ist geschafft! Die beiden Stunden Sport am Dienstag verliefen mehr oder weniger reibungslos (abgesehen von der Tatsache, dass die allermeisten Schüler gar kein Sportzeug dabei hatten - "Häääää, Sport? Was Sport! Ich dachte, wir ham Zeugnisausgabe!" - aber dass hatte ich eingeplant und die Schluderer mit Müllsäcken losgeschickt, um den Sportplatz zu aufzuräumen).
In der dritten Stunde sollten die Klassenlehrer die Zeugnisse ausgeben, also hatte ich nach den ersten beiden Schluss und frei. Schlüsselabgabe, Hand schütteln, Verabschiedung, und weg. In dieser Schule werde ich nicht mehr unterrichten, und ich bin erst einmal froh darüber. Denn die Schüler waren wirklich sehr anstrengend. Das Schlimmste war das Diskutieren über jede noch so kleine Kleinigkeit. Und die Respektlosigkeit, die die Schüler teilweise an den Tag legen - ich habe Hoffnungen, dass zumindest dieses Auftreten im Gymnasium nicht mehr so verbreitet vorkommt.
Dennoch möchte ich die Erfahrungen, die ich an dieser Schule gesammelt habe, nicht missen. Mit meiner vollen Stelle konnte ich von jetzt auf gleich voll in den Schulalltag eintauchen und jeden Tag dazu lernen. Ich habe das Gefühl, im Januar in einen Tornado eingetaucht zu sein und erst jetzt, nach 5 Tagen Sommerferien und viel Abstand zur Schule so ganz langsam daraus wieder aufzutauchen. Die Zeit an der Schule war unglaublich intensiv und anstrengend, aber ich habe wertvolle Dinge gelernt, die mir bei meinem Referendariat sicher helfen werden. Denn das geht jetzt bald los. Im Gymnasium. Hoffentlich sind die Kids dort ein WENIG netter.

Jetzt erstmal: F E R I E N ! ! !

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