Der Lehrer



"Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt:

Gerecht soll er sein, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Erziehungsdefizite der Elternhäuser ausgleichen, Sucht-Prophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler und Schülerinnen gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige. Mit einem Wort:

Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nord-südlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Orten ankommen."


(Prof. Müller-Limmroht, "Züricher Weltwoche", 02.06.1988)




Sonntag, 14. August 2011

Neues Schuljahr, neues Glück

Vorbei vorbei. Dass 6 Wochen Sommerferien so kurz sein können, hätte ich nicht gedacht. Kann aber auch daran liegen, dass ich nur 5 hatte - denn als fleißige Referendarin (laut Frau Freitag "Opferlehrerin") habe ich schon seit einer Woche Seminare. 1000 neue Informationen, und am Freitag war ich dann auch noch in meiner neuen Schule, wo ich noch eine Million Infos mehr bekommen habe. Und ein MacBook Pro. Zum arbeiten. Für umsonst. Das Gymnasium, in dem ich die nächsten 2 Jahre unterrichten werde, arbeitet nämlich nicht mehr mit Kreide (viel zu staubig) oder Whiteboard (zu altmodisch), sondern mit hypermodernen SmartBoards. Und die sind alle auf Apple ausgerichtet. Werden die neuen Schüler in die 5. (Schnellläufer) oder 7. Klasse eingeschult, bekommen sie alle ebenfalls ein MacBook Pro (nicht von der Schule, von den Eltern). Und weil wir Lehrer ja damit auch nicht umgehen können, bekommen wir extra eine Stunde in der Woche eine Fortbildung. Suuuper - dadurch muss ich am Dienstag zur ersten Stunde hin, habe dann ab der 2. gaaaanz viel frei und dann in der 7., 8., 9. und 10. Stunde Unterricht.


Aber in die Schule habe ich mich schon verliebt. Die Schüler, die ich auf dem Gang getroffen habe, waren total freundlich - ich wurde sogar gegrüßt. Von Schülern, nicht von Lehrern! Lauter neue Erfahrungen...


Da kann ich auch verkraften, dass ich einen Gymnastik/Tanz Kurs erwischt habe, in dem die Mädels wahrscheinlich alle viiiieeeel besser sind als ich. Augen zu und durch - da wird dann eben viel kreativ gearbeitet. Steht ja auch im Rahmenlehrplan. Ham wa dann schonma abgehakt


Tja, jetzt beginnt also das Leben als Referendar. Mit wenig Unterricht, viel Seminaren und noch mehr Prüfungen. Schade, ich hätte eigentlich lieber ganz viel Unterricht, ein paar Seminare und null Prüfungen. Morgen also der erste Unterricht, Vorbereitungen sind abgeschlossen. Mal schauen, was kommt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen